Die Jusos Dresden und die Arbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule in der SPD Dresden (Schwusos) reagieren mit Unverständnis auf die Ankündigung der Dresdner Stadtverwaltung, den Christopher Street Day in diesem Jahr wegen angeblicher Lärmbelästigung nicht auf dem Altmarkt starten lassen zu wollen. Nun hat der CSD e.V. der Stadt ein bis Montag laufendes Ultimatum gesetzt, um doch noch eine Lösung zu finden.
Für den Vorsitzenden der Dresdner Schwusos, Marc Dietzschkau, wäre eine Absage ein Armutszeugnis: “Nachdem sich Dresden in den vergangenen Monaten nicht unbedingt als Ort der Toleranz und Vielfalt präsentiert hat, könnte der CSD ein gelungenes Gegenbeispiel setzen. Doch wieder einmal zeigt sich die Dresdner Verwaltung von ihrer engstirnigen Seite. Anstatt Engagement für ein buntes Dresden zu fördern, werden Steine in den Weg gelegt. Dass sich der CSD-Verein das nicht bieten lassen will, kann ich gut verstehen. Die Posse um Regenbogenflaggen vor dem Dresdner Rathaus im Jahr 2012 ist noch in böser Erinnerung.”
Der Vorsitzende der Dresdner Jusos, Stefan Engel, sieht nun Dirk Hilbert in der Pflicht: “Nun muss der amtierende Oberbürgermeister zeigen, ob er für ein offenes Dresden steht oder ob er kleingeistigen Verwaltungsargumenten eine höhere Priorität einräumt. Die Cockerwiese ist sicherlich kein geeigneter Platz. Das Label “Ort der Vielfalt” darf nicht nur ein Aushängeschild sein, sondern muss auch mit Leben gefüllt werden. Nicht zuletzt muss man sich fragen, warum vor einem Jahr gegebene Zusagen kurz nach Orosz’ Ausscheiden keine Gültigkeit mehr haben.” Damals hat Ex-OB Orosz zugesichert, der CSD gehöre auf den Altmarkt.
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